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FUTUR.FM

FUTUR.FM – Alben aus der Plattenkiste #03 | Jochen

[2 Min Lebenszeit] Vorab: Ich bin nicht der Typ, der sich in die Musikhistorie von Künstler:innen reinfrisst, die jeweiligen Produzierenden kennt oder euch sagen kann, wer den Song zuerst geschrieben hat oder für welche Künstler:innen die Person noch Ghostwriter:in war. Kurz: Ich bin kein Nerd. Aber: Ich höre gerne gute Musik. Und davon will ich drei Alben mit euch teilen, die ich aktuell viel höre.

 

Marlena Shaw -Take a bite (1979) | Disco/Soul

Na klar, hier sind einige Cover drauf. Aber ich mag generell die Ensembles von Marlena Shaw bzw. ihren Produzierenden. Viele Songs auf „Take a bite“ haben James Bond-Feeling, sind opulent produziert und haben dennoch irgendwie immer eine eigene Flavour. Highlight-Songs auf dem Album sind definitiv „Touch me in the morning“ und „Love Dancing“.

Achja noch ein nicht ganz unwichtiger Fakt über das Album, der es für Musik-Liebhaber:innen vermutlich zur absoluten Grausamkeit erklären dürfte: Das ganze Album ist als M-E-D-L-E-Y (Ja, Medley.) angelegt. Heißt: es gibt eine Grundstory, eine Dramaturgie, an der sich alle Songs orientieren und man kann es am Stück ohne Übergänge durchhören. Also Shuffle-Funktion aus und Hüftschwung ein, ihr Tanzmäuse. Zum Beispiel beim Vorglühen. Oder Hausputz. Oder beim Coming-Out. Irgendetwas alltägliches. As you like.

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Altin Gün – On (2018) | Funk/Anadolu-Rock

Fragt mich nicht, wie ich auf das Album gekommen bin – ich habe keine Ahnung. Ich glaube einer der Songs war mal in der Insta-Story einer Bekannten, sicher bin ich mir aber nicht. Ich höre das Album im Moment super gerne, weil mir die Sounds der 70er gefallen, die obendrein unfassbar perfekt produziert sind. Ich fand erst später heraus, dass 1. fast die ganze Band keine türkischen Wurzeln hat, sondern aus den Niederlanden und Großbritannien kommt und 2. das Debütalbum „On“ in 2018 veröffentlicht wurde. Ich kam mir ein wenig schmutzig vor, nachdem ich mir zunächst einiges auf meine Tiefenrecherche-Fähigkeiten eher ungewöhnlicher Musik eingebildet hatte. Tut der Musik aber keinen Abbruch. Ich hör es ziemlich gern zum Texten, da ich eh kein Wort verstehe. Hört rein:

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The Blaze – Territory (2017) | Dance/Electronic/TripHop

Mainstream-Alarm: The Blaze dürfte fast jede:r inzwischen kennen. Obwohl es Elektro ist, hört man der Musik des Duos die Wurzeln in Reggae und Dub noch deutlich an. Ich habe The Blaze ehrlicherweise nach einem ausführlichen Abend bei Hellen in München kennengelernt, als unser Homie Christian Bolza von Xhoch4 mit das erste Mal das Video zu „Territory“ auf dem iMac in den Räumen seiner Münchner Agentur zeigte. Nachts um zwei, nächster Tag ein wichtiger Termin und gerade den zweiten 0,2cl Gorbatschow geöffnet. Ihr könnt euch mein Abtauchen in das Video vorstellen. Ich war komplett geflasht, denn: The Blaze muss man als Gesamtkunstwerk sehen. Musik und Video gehören hier zusammen. Die Musik und die Texte bekommen durch die Videos eine neue, tiefere Bedeutung und sind mitreißend, melancholisch, dramatisch und manchmal auch einfach nur schön. Deshalb orientieren sich meine Song-Empfehlungen hier auch an den Videos: „Territory“ und „Virile“.

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DATUM: 27.07.2020
AUTOR: JOCHEN HEIMANN, MITGRÜNDER UND GESCHÄFTSFÜHRER VON FUTUR III